FOrchheim das Eingangstor zur Fränkischen Schweiz

FOrchheimer Nachrichten   [ Stadt- und Landkreis ]

News 2006

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20.07.06 | 166. www.Anna-Fest.de [ 22.07. - 31.07.06 | Täglich 13:00 - 23:00 Uhr ]

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Das Anna-Fest in Forchheim ist das größte und schönste Bierkellerfest in Bayern, vielleicht auch in Deutschland. Dieses Jahr feiert man bereits das 166. Annafest. Auf den insgesamt 24 Bierkeller werden neun verschiedene Biersorten ausgeschenkt. Der Preis für die diesjährige Annafest - Maß wird sich bei 5,90 € einpendeln. Erstmalig findet am Gottla Keller und am Hoffmann's - Keller keine Bandmusik statt. Der Hoffmann's - Keller bietet für seine Kellergäste DJ - Musik an [ Musikprogramm Annafest ]. Die Annafesteröffnung, mit Bieranstich auf dem "Greif - Keller" durch den OB Franz Stumpf, ist am Samstag, den 22.07.06. Der letzte Annafesttag ist am Montag, der 31.07.06. Besuchen Sie heute auf einigen Kellern bei hochsommerlichen Temperaturen die Schlachtschüssel und auch das www.Anna-Fest.de im Internet.

01.07.06 | Vom Alter her nicht zu schlagen: "155 Jahre Team - Marathon"

               Heinrich Gutbier [ 82 ] und Egon Landgraf [ 73 ] laufen den

               Fränkische Schweiz Team - Marathon am 03.09.2006

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Gutbier [ rechts ] u. Landgraf beim gemeinsamen Training in Forchheim auf der Reuther Höhe.

Kennen gelernt haben sich die beiden Läufer am 15.03.03 beim Neuhauser BLV Cup 10 km Straßenlauf, wo Gutbier in der jüngeren Altersklasse [ M70 ] antreten musste und mit 49:46 min hinter Landgraf [ 48:11 ] den 2. Platz belegte. Gutbiers humorvoller Kommentar bei seiner Ansprache: "Die Jungen haben einfach keinen Respekt mehr!"

Ein weiteres Mal am Treppchen standen sie dann gemeinsam bei den 27. deutschen Straßenlaufmeisterschaften in Burghaslach am 23.03.03, wo sich beide den Titel eines deutschen Vizemeister im Halbmarathon holten: Gutbier in der M75 [ 1:47:39 ] und Landgraf in der M70 [ 1:47:58 ]. Sympathie und gegenseitige Hochschätzung prägte ihr Verhältnis schon damals.

> Sie kamen aus ganz verschiedenen Beweggründen zum Laufsport mit gänzlich unterschiedlicher Zielsetzung <

Zur Person Gutbier:

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Dr. Heinrich Gutbier [ 82 ] aus Röttenbach, früher als Physiker bei Siemens in Erlangen tätig, von Jugend auf begeisterter Tennisspieler, hängte mit 65 Jahren den Tennisschläger an den Nagel. Sein Grund: “Das Knie fing an zu zwicken“, wie er selbst sein Knieproblem beschreibt. Fortan fing er mit dem Laufen an, was insofern paradox erscheint, weil gerade Knieprobleme viele Läufer zur Einschränkung oder gar zur Aufgabe der Lauferei zwingen. Und Gutbier entwickelt einen großen Ehrgeiz. Seine Ziele wurden immer anspruchsvoller. Zunächst war es der Marathonlauf und später der Ultramarathonlauf bis 100 km. Mit 66 Jahren lief er seinen ersten 100 km - Lauf [ Biel 1990 ], nachdem er nach seiner Pensionierung das Lauftraining erheblich intensiviert hatte [ bis 100 km / Woche ]. Er war keiner der sich mit dem olympischen Motto: "Dabei sein ist alles“ zufrieden gegeben hätte. "Ganz vorne dabei sein [ in der Altersklasse ]“ lautete seine Devise und - er war nicht nur vorne dabei: Er wurde mehrfacher Senioren - Weltmeister und teilweise auch - Rekordler auf den Laufstrecken von 3000 m bis 100 km. Mit 67 Jahren lief er persönliche Bestzeit über 100 km in  9:10:21 Stunden, was damals Weltrekord in der Altersklasse M 65 bedeutete.

Mit zunehmendem Alter konnte er seine Erfolgsquote in den höheren Altersklassen noch steigern. Hier seine Bestleistungen:

Seit etwa zwei Jahren haben ihn leider die Knieprobleme wieder eingeholt und ihn zum Kürzertreten gezwungen. Durch ein angepasstes Bewegungstraining hat er jetzt zum Laufen wieder zurückgefunden, allerdings in einem sehr bescheidenen Maßstab.

Der FS-Team-Marathon soll nun für ihn eine erste Standortbestimmung sein.

Zur Person Landgraf:

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Egon Landgraf [ 73 ], Seniorchef der Schuhfabrik Landgraf aus Forchheim, kam aus gesundheitlichen Gründen zum Laufsport. In der Kindheit, beim Jungvolk der Hitlerjugend, voller Begeisterung  sportlich engagiert, dann mit 17 das erste Sportabzeichen. Danach völlige sportliche Abstinenz. Später schwere Erkrankung mit einjährigem Krankenhausaufenthalt. Bei Entlassung über 100 kg Körpergewicht.

Der Existenzaufbau der vom Vater zwischenzeitlich stillgelegten Schuhfabrik vom Ein-Mann - Betrieb zur Produktionsstätte mit 1000 Paar Hausschuhen Tagesproduktion führte zu einem gesundheitlichen Tiefpunkt! Das drastische Urteil des Internisten der Deutschen Diagnostischen Klinik in Wiesbaden: "Wenn Sie so weiter machen ist ein Herzinfarkt oder Schlaganfall vorprogrammiert“, führte zur gravierenden Umstellung der Lebensweise [ 40. Lebensjahr ] und war der Beginn eines dosierten Lauftrainingsprogramms nach der Cooper’schen Gesundheitslehre [ Bewegungstraining, Fischer Verlag ].

Landgraf lief fortan zweimal wöchentlich je 9 km in ca. ¾ Stunden. Der Erfolg war erstaunlich: Gewichtsreduktion auf 80 kg, der Blutdruck sank ohne Medikamente auf Normalwert, so dass der Risikozuschlag bei der Lebensversicherung entfallen konnte, das Allgemeinbefinden besserte sich nachhaltig, Stress und betriebliche Überlastung wurden wieder leichter erträglich.

2003 im Alter von 70 Jahren wollte er dann erstmals seinen Leistungsstand landesweit erkunden, wurde Mitglied beim Bayerischen Leichtathletik Verband, schloss sich der LG Forchheim an und nahm an sämtlichen Laufdisziplinen und Meisterschaftsläufen teil, die in sein Konzept passten: vom 800 m Lauf bis einschließlich Halbmarathon [ keine Sprints und keine Ultraläufe ].

Beim BLV waren in der M 70 achtzehn verschiedene Laufdisziplinen ausgeschrieben:
Vom 100 m Sprint bis zum 100 km Ultralauf. Bei 14 Disziplinen stellte er sich der Alterskonkurrenz, belegte 11 x den 1. und 3 x den 2. Platz und war damit der erfolgreichste Läufer Bayerns in seiner Altersklasse.

Zudem wurde er:

- deutscher Straßenlauf - Vizemeister  [ 21 km ]

- bayerischer Straßenlauf - Meister [ 10 km ]

- bayerischer Berglaufmeister [ sein schönster Erfolg ]

- bayerischer Seniorenmeister auf der Bahn [ 5.000 m ]

- bayerischer Crosslauf - Vizemeister

- bayerischer Halbmarathon - Vizemeister

  und holte den Bayerncup.

Nach diesem Jahr persönlicher Höchstleistungen war wieder ausschließlich das gesundheitsbewusste Minimalprogramm des US Astronautentrainers Dr. med. Kenneth Cooper [ gleichzeitig auch Erfinder der "Aerobic“ in den 60er Jahren ] angesagt:
2 x wöchentlich 9 km Lauftraining.

Nur sporadisch nahm Landgraf dann wie früher, an dem einen oder anderen Lauf teil, so auch heuer wieder, anno 2006:

Für Landgraf bedeutet der Team - Marathon mit Gutbier eine besondere Herausforderung, insbesondere da Letzterer infolge seiner Knieprobleme die kürzere Distanz Forchheim - Ebermannstadt [16 km ] gewählt hat und somit für Landgraf die längere Strecke Ebermannstadt - Sachsenmühle und zurück [ 26 km ] verbleibt. Eine Entfernung, die Landgraf bisher noch nie gelaufen ist. Seine Stärken lagen vielmehr im Berg- und Crosslauf und den kürzeren Distanzen auf Grund des relativ geringen Trainingsumfanges von maximal 18 km pro Woche.

Die Redaktion wünscht den beiden vorbildlichen Läufern eine gute Trainings- u. Vorbereitungszeit, sowie einen verletzungsfreien und erfolgreichen Team - Marathon.

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